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Kompressionsstrümpfe & Stützstrümpfe– welche benötige ich?

Kompressionsstrümpfe für bessere Beindurchblutung

Sehr verbreitet ist das Gefühl von müden oder schweren Beinen. Haben Sie diese Beschwerden häufiger, liegt vermutlich eine Venenschwäche vor. Gut, dass Kompressionsstrümpfe solche Probleme beheben. Stützstrümpfe sind praktische Hilfsmittel, die Druck auf Ihr Bein ausüben. Der Effekt: Ihr Blutkreislauf wird unterstützt, wodurch das Gefühl von müden und schweren Beinen abnimmt.

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden Stützstrümpfe mit Kompressionsstrümpfen gleichgesetzt, doch dies ist nicht ganz richtig. Erfahren Sie in diesem Ratgeber die Unterschiede von Stütz- und Kompressionsstrümpfen und welche Sie benötigen.

Was ist der Unterschied zwischen Stützstrümpfe und Kompressionsstrümpfe?

Für viele Menschen sind Stützstrümpfe und Kompressionsstrümpfe zwei identische Kleidungsstücke, doch dies ist falsch.

Bei Stützstrümpfen handelt es sich um ein normales Kleidungsstück wie z. B. Strumpfhosen und um kein medizinisches Hilfsmittel.

Der Druck, die Stützstrümpfe auf Ihr Bein ausüben ist viel geringer als bei Kompressionsstrümpfen. Stützstrümpfe besitzen deshalb eine andere Aufgabe. Sie sind für Beine gedacht, die keine Venen-Beschwerden besitzen. Sie dienen als vorbeugende Maßnahme, um müden Beinen entgegenzuwirken. Beliebt ist es, sie bei langen Flug-, Bahn- oder Autoreisen zu tragen, um das Schwere-Gefühl zu verhindern. Einige Menschen tragen sie auch beim Fitnesstraining oder bei längeren Schreibtischarbeiten.

Nur medizinische Kompressionsstrümpfe, kurz „MKS“ besitzen eine medizinische Wirkung. Sie werden eingesetzt, wenn ein Venenleiden bereits vorhanden ist. Sie weisen diese Eigenschaften auf:

  • Sie sind über die Krankenkassen erstattungsfähig, wenn Ihr Arzt sie Ihnen verschreibt.
  • Sie besitzen einen Druckverlauf von unten nach oben. Am Knöchel wird mehr Druck ausgeübt als am oberen Bund. Der Druckverlauf ist genau nach der deutschen RAL-Gütesicherung GZ 387/1 definiert und gekennzeichnet.
  • Es gibt verschiedene Kompressionsklassen, die die Stärke des Drucks beschreiben.

Zusammenfassende Information: Wenn Sie schwere Beine vorbeugen möchten, greifen Sie zu Stützstrümpfen. Wenn Sie ein Venenleiden besitzen, verschreibt Ihnen Ihr Hausarzt medizinische Kompressionsstrümpfe. Stützstrümpfe sind nicht in der Lage Kompressionsstrümpfe zu ersetzen, weil die Stärke der Kompression eine andere ist.

Welche Wirkung haben Kompressionsstrümpfen?

Bei einer Venenschwäche wie erweiterte Venen oder offene Venenklappen wird das Blut nicht ordnungsgemäß zum Herzen zurückgeführt. Es kommt zu einem Blutstau in den Beinen, der sich mit Schwellungen oder Wadenkrämpfen bemerkbar macht.

Gute Kompressionsstrümpfe sind so gestaltet, dass sie im Bereich der Knöchel am meisten Druck ausüben. Nach oben hin nimmt der Druck ab, sodass der Druck das Blut zum Herzen schiebt. Dies sorgt für eine gute Durchblutung Ihrer Beine. Offene Venenklappen werden geschlossen und erweiterte Venen sind nun wieder im Normalzustand. Ein möglicher Blutstau wird vermieden, Schwellungen gehen zurück und auch angesammeltes Wasser in den Unterschenkeln nimmt ab.

Ihre Beine sind spürbar leichter. Ihr gesamter Kreislauf wird angeregt, wodurch Sie sich fitter fühlen.

Unterschied Thrombosestrümpfe und Kompressionsstrümpfe

Was sind Thrombosestrümpfe?

Thrombosestrümpfe sind für Menschen, die bettlägerig sind oder kürzlich operiert wurden. Sie werden vorsorglich gegen Thrombose getragen und auch als Thromboseprophylaxestrümpfe oder als Antithrombosestrümpfe bezeichnet. Damit Ärzte sie schnell von gewöhnlichen Stützstrümpfen unterscheiden können, sind sie nur in der Farbe Weiß anzutreffen.

Der ausgeübte Druck ist für die Liegeposition angepasst. Im Stehen oder im Sitzen sind Thrombosestrümpfe nicht wirkungsvoll, weil der Druck zu niedrig ist.

Welche Risikofaktoren begünstigen eine Venenschwäche?

Eine Venenschwäche tritt möglicherweise auf, wenn:

  • Sie Übergewicht haben
  • Sie viel stehen oder viel sitzen
  • Sie sich zu wenig bewegen

Alle diese Risikofaktoren sind mit einem bewussten Lebensstil zu vermeiden. Achten Sie darauf, sich regelmäßig zu bewegen, z. B. Gymnastikübungen zu machen und sich gesund zu ernähren.

Ein weiterer Risikofaktor ist das Geschlecht, wofür Sie natürlich nichts für können. Frauen besitzen ein weniger starkes Bindegewebe. Zusammen mit dem weiblichen Hormonhaushalt ist das Risiko für Frauen deutlich höher, ein Venenleiden zu bekommen. Auch Veranlagungen oder einfach ein höheres Lebensalter sind für Venenbeschwerden verantwortlich.

Wann trage ich Stützstrümpfe?

Mögliche Beschwerden wie Krampfadern oder Schwellungen beugen Sie mit Stützstrümpfen vor. Auch jüngere Personen tragen Stütztrümpfe in diesen Situationen:

  • Wenn Sie viel stehen, gehen oder sitzen müssen
  • Wenn Sie Sport machen
  • Wenn Sie schwanger sind

Für die jeweiligen Zwecke sind spezielle Varianten wie Reisestrümpfe für Damen und Herren erhältlich. Auch gibt es Produkte in Onlineshops für die Schwangerschaft oder Bandagen für das Sprunggelenk. Wenn ein Exemplar nicht passt, finden sie viele bequeme Alternativen. Denn Kompressionskleidung ist in allen Farben, in verschiedenen Längen (z.B. ein Kniestrumpf als längere Variante) und Materialien wie Baumwolle, Elasthan oder Nylon zu kaufen. Bei Stützstrümpfen wird zwischen drei Stärken (leicht, medium, intensiv) unterschieden, die die Druckstärke beschreiben.

Wann trage ich Kompressionsstrümpfe?

Ältere Menschen leiden häufiger als junge Personen unter Venenleiden wie Thrombosen, Venenentzündungen, Krampfadern oder Lymphödem (Wassereinlagerung) oder Lipödem (Fetteinlagerung). Eine vielversprechende Möglichkeit die Beschwerden zu begrenzen, ist das Tragen von Kompressionsstrümpfen.

Die Stärke des Drucks, der auf Ihre Beine ausgeübt wird, ist in vier Kompressionsklassen angegeben.

  • Kompressionsklasse I: Leichter Druck (2,4-2,8 kPa (Kilopascal) | 18–21 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule))
  • Kompressionsklasse II: Mittlerer Druck (3,1-4,3 kPa | 23–32 mmHg)
  • Kompressionsklasse III: Starker Druck (4,5-6,1 kPa | 34,46 mmHg)
  • Kompressionsklasse IV: Sehr starker Druck (> 6,5 kPa | > 49 mmHg)

Welche Kompressionsklasse Sie benötigen, erfahren Sie von Ihrem Arzt. Kaufen Sie sich nicht irgendein Kompressionsstrumpf. Gehen Sie vor dem Kauf zunächst zum Arzt, um eine bestmögliche Behandlung zu erhalten.

Im Anschluss finden Sie im Sanitätshaus oder in der Apotheke entsprechende Kompressionsstrümpfe. Am besten beraten Sie sich morgens, also zu einer Zeit, in der Ihre Beine noch nicht angeschwollen sind.

Fachhändler passen die Kompressionsstrümpfe bei Bedarf individuell an Ihre Beine an, damit Sie optimal von der Wirkung profitieren. Dies ist wichtig, denn wenn sie nicht passen, wird nicht genügend Druck ausgeübt. Zu eng sollten sie auch nicht sein, da sie sonst einschnüren.

Vorteile von Kompressionsstrümpfen für Ihre Gesundheit

Sind Kompressionsstrümpfe ohne Fuß sinnvoll?

Kompressionsstrümpfe ohne Fuß werden als angenehmer empfunden. Sie schränken allerdings die Wirkung ein.

Wenn Schwellungen an den Füßen oder Lymphödeme vorliegen, sind Stützstrümpfe zu tragen, die den Fuß bedecken. Im Zweifelsfall fragen Sie Ihren Arzt.

Was ist besser – Rundstrick oder Flachstrick?

Kompressionsstrümpfe sind mit Rund- oder Flachstrick erhältlich.

Bei Wasser- oder Fetteinlagerungen in den Beinen sind flach gestrickte Kompressionsstrümpfe empfehlenswert.

Bei Venentherapien ist die rundgestrickte Variante besser.

Gibt es Nebenwirkungen oder Situationen, wo ich keine Strümpfe tragen sollte?

Kompressionsstrümpfe bestehen aus einem bequemen Material, das für einen gewissen Tragekomfort sorgt. Es ist allerdings so, dass besonders Menschen mit trockener Haut einen Juckreiz spüren oder es entstehen in Einzelfällen Hautverletzungen. Um dies zu verhindern, sind feuchtspendende Pflegemittel erhältlich.

Die Stützstrümpfe gehören zur Kategorie Kleidung, die im Sommer zu schwitzigen Beinen führen. Dies ist allerdings das kleinste Übel. Nur sporadisch treten schwerwiegende Nebenwirkungen auf.

Falls bestimmte Erkrankungen vorliegen, sind Kompressionsstrümpfe unter Umständen kontraproduktiv. Dies kann beim Vorliegen von Durchblutungsstörungen, bei Nervenschäden, Polyneuropathie, Arthritis, Diabetes, Infektionen oder bei einer Herzschwäche der Fall sein. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, inwieweit ein Einsatz sinnvoll ist.

Wie lange trage ich Kompressionsstrümpfe?

Kompressionsstrümpfe helfen der Wadenmuskelpumpe, das Blut nach oben zu befördern. Der Muskel wird bei Bewegung angeregt. Es ist daher – wenn Ihre körperliche Situation es zulässt – wichtig, sich zu bewegen. Auch bei schweren Beinen ist es ratsam nicht die ganze Zeit die Füße hochzulegen, sondern ab und zu aufzustehen und etwas herumzulaufen.

Wie lange Sie Kompressionsstrümpfe tragen müssen, hängt von Ihrer persönlichen Situation ab. Die Dauer einer Kompressionstherapie ist von Fall zu Fall verschieden. Bei einigen Beschwerden ist ein lebenslanges Tragen erforderlich, bei anderen reicht ein zeitweises Tragen. Eine genaue Angabe erhalten Sie von Ihrem Arzt.

Generell sind die Strümpfe tagsüber zu tragen und in der Nacht auszuziehen. Je nach medizinischer Notwendigkeit sind Ausnahmen denkbar.

Unterschied Stützstrümpfe und Kompressionsstrümpfe

Sind Stütz- oder Kompressionsstrümpfe waschbar?

Ja, die meisten sind in der Maschine waschbar. Beachten Sie hierzu die Pflegehinweise auf dem Etikett.

Beachten Sie, dass je nach Material ein Schonwaschgang erforderlich ist.

Weichspüler verwenden Sie besser nicht, da sonst das druckausübende Gewebe zerstört wird.

Die Stützstrümpfe sind aus hygienischen Gründen täglich zu wechseln und zu waschen.

Bei sachgemäßer Pflege halten sie circa sechs Monate, bevor die Wirkung nachlässt und sie auszutauschen sind.

Wie ziehe ich Kompressionsstrümpfe leicht an?

Die Strümpfe sind enger als normale Modelle, sodass viele Menschen Probleme haben sie anzuziehen. Mit Hilfsmitteln wie Anziehhilfen, spezielle Handschuhe oder Gleitsocken gelingt Ihnen das Anziehen leichter. Gerade wenn Sie sich nicht gut bücken können, Arthrose oder Rückenschmerzen haben sind die Hilfsmittel sehr nützlich. Im Fachhandel finden Sie auch Kompressionsstrümpfe mit Reißverschluss, Klettverschluss oder mit offener Fußspitze, die etwas leichter anzuziehen sind.

Tipp: Probieren Sie verschiedene Anziehhilfen im Fachhandel aus.

Eine Anleitung, wie Sie Stützstrümpfe oder Kompressionsstrümpfe anziehen:

  1. Streifen Sie den Strumpf über Ihren Arm und greifen Sie nach dem Fußteil. Nun ziehen Sie den Strumpf von Ihrem Arm, sodass der Stoff auf links gedreht ist.
  2. Zunächst ziehen Sie das Fußteil über Ihren Fuß.
  3. Nun ziehen sie den zuvor auf links gedrehten Stoff über ihre Ferse und Stück für Stück das Bein hoch. Achten Sie dabei darauf, dass der Strumpf ohne Falten an Ihrem Bein anliegt. Dies gelingt, indem Sie nicht am Ende anfassen, sondern sich von unten nach oben vorarbeiten.

Es ist etwas Übung nötig. Lernen Sie das An- und Ausziehen in Ruhe kennen.

Der Pflegedienst hilft beim An- und Ausziehen

Am einfachsten gelingt das An- und Ausziehen mit einer zweiten Person.

Es ist wichtig, dass die Kompressionsstrümpfe richtig sitzen, damit sich die Wirkung entfaltet. Gerade für das Anziehen ist viel Kraft nötig und Sie müssen sich bücken können. Falls Sie dies nicht mehr schaffen, gibt es fachliche Unterstützung.

Venenleiden sind sehr verbreitet, sodass das An- und Ausziehen von Kompressionsstrümpfen bzw. Kompressionsstrumpfhosen zur täglichen Arbeit von Pflegekräften zählt. Falls Angehörige nicht immer Zeit haben, hilft Ihnen der Pflegedienst beim An- und Ausziehen der Strümpfe.

Übernimmt meine Krankenkasse die Kosten für Kompressionsstrümpfe?

Stützstrümpfe sind nicht erstattungsfähig. Kompressionsstrümpfe sind dagegen bei medizinischer Notwendigkeit voll erstattungsfähig. Pro Jahr übernimmt die Krankenkasse zwei bis vier Paar.

Wenn Ihr Arzt Ihnen nur ein Paar verschreibt, fragen Sie nach einem zweiten Paar. Die zweifache Ausführung, in der Amtssprache „Wechselversorgung“ ermöglicht den täglichen und hygienischen Wechsel.

Auch das An- und Ausziehen durch einen Pflegedienst bzw. eine Pflegekraft wird unter bestimmten Voraussetzungen übernommen. Zu den Bedingungen zählen, dass die Kompressionsstrümpfe medizinisch erforderlich sind und Sie oder Ihr Angehöriger sie nicht mehr selbst anziehen können.

Kontaktaufnahme bei allen Fragen zum Thema 24 Stunden Pflege

Bei allen Fragen rund um das Thema 24 Stunden Pflege durch osteuropäische Pflegekräfte ist Lebenshilfe24 Ihr kompetenter und freundlicher Ansprechpartner.

Dieser Ratgeber zum Thema Kompressionsstrümpfe erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist als unverbindlich anzusehen. Er soll lediglich als Orientierung für Interessierte dienen. Bei Beschwerden, Fragen und eine fachliche Beratung empfehlen wir den Kontakt mit Ihrem Hausarzt.

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